Vom Wohnraum zum Zuhause – manchmal ist es ganz einfach
Endlich eine neue Wohnung gefunden – und man zieht ein mit allem, was man besitzt. Oft wird alles oder manches provisorisch abgestellt, nur vorübergehend – und es bleibt. Man wohnt so dahin, räumt mal hier, mal da. Kauft etwas hinzu, sammelt an. Lässt sich von Wohnzeitschriften inspirieren, imitiert. Es wird nicht besser. Wohlfühlen geht anders.
Spätestens jetzt fängt man an, sich über die eigenen Wohnbedürfnisse Gedanken zu machen. Der beste Zeitpunkt wäre allerdings vor der Wahl der Wohnung gewesen, denn Räume haben einen sehr großen Einfluss auf uns. Das beginnt schon auf der baulichen Ebene: Raumhöhen und -proportionen, Fensteranordnung, Baumaterialien, Geräusche, die von außen nach innen dringen, der Blick von innen nach außen. Diese so genannten hard facts einer Wohnung lassen sich oft nicht oder nur bedingt verändern.
Doch auch wenn man keine Wahl hat und sich mit den vorhandenen Raumstrukturen arrangieren muss, ist nicht alles verloren! Mit gestalterischen Mitteln oder kleinen Veränderungen können wir uns unsere Oase schaffen.
Den Wohnraum in ein Zuhause zu verwandeln ist eine schöne Aufgabe und ein fortwährender Prozess. Denn so, wie wir uns ständig weiterentwickeln und sich Lebenssituationen ändern, sollte sich auch unsere Wohnsituation anpassen, damit wir uns wohlfühlen. Eine bewusste (Um-)Gestaltung nach unseren individuellen Bedürfnissen des täglichen Lebens wird sich lohnen, denn unsere Räume strahlen dann etwas Stärkendes und Entspannendes auf uns aus.
Auf die Wohnbedürfnisse als Grundvoraussetzung für die Wohnraumgestaltung gehe ich im entsprechenden Kapitel näher ein.
Es gibt einige Grundelemente, die bei der Gestaltung sehr wichtig sind und den Unterschied ausmachen können – die richtige Beleuchtung sollte beispielsweise nach Räumen organisiert sein: eher kühles Licht im Wohnbereich und warmes, entspannungsförderndes Licht im Schlafbereich. Eine gute Planung der Grund-, Funktions- und Akzentbeleuchtung für jeden Raum ist essentiell.
Experten weisen auch darauf hin, dass sich Pflanzen positiv auf das psychische Wohlbefinden auswirken. Tatsächlich können ein Spross, der wächst, oder eine Blume, die im Frühling blüht, ein Gefühl von Wiedergeburt, Veränderung und Innovation vermitteln. Generell empfinden wir mehr Wärme und Geborgenheit, wenn wir uns mit natürlichen Elementen und Materialien umgeben.
Nicht zu unterschätzen ist auch der Einfluss von Farben auf unsere Stimmung und Psyche. Dazu gibt es zahlreiche Studien, an denen man sich orientieren kann. Letztlich bleibt es jedoch ein subjektives Empfinden. Ein frisches Gelb, das eigentlich für gute Laune steht, kann üppig eingesetzt auch für Unruhe sorgen. Bevor man seine Wände farbig streicht, sollte man sich dessen bewusst sein und eine „Probe aufs Exempel“ machen.
Wer Düfte mag und nicht überempfindlich auf sie reagiert, kann mit ihnen, z.B. mit zartem Lavendel oder energetisierendem Eukalyptus, die Luft zarter, intimer oder angenehmer machen, Erinnerungen und Empfindungen wecken und zum Wohlbefinden beitragen.
„Wohne mit Dingen, die du liebst.“ Alles, was uns das Herz erwärmt und der Seele guttut, darf sichtbar sein. Geliebte Fotos, Bücher, Musikinstrumente oder Erinnerungsstücke lösen in uns jenes gute Gefühl aus, das uns beim Nachhausekommen empfängt und umarmt.
Ein weiterer Punkt, der sich hoffentlich schnell umsetzen lässt, ist Ordnung. Optische Ruhe und Reizreduktion, das Gefühl von Sortiertheit und Klarheit wirken sich auf unsere Stimmung aus. Ordnung reduziert Stress.
Fazit: Die Umwelt kann unser Leben erleichtern oder sehr kompliziert machen. Es ist wichtig, sich mit gut gestalteten, benutzerfreundlichen und funktionalen Objekten und Räumen zu umgeben, die keine Frustration, negative Emotionen oder ein Gefühl der Unzuständigkeit hervorrufen. Eine gut gestaltete, individuell angepasste Umgebung trägt wesentlich zum Wohlbefinden und zur Verbesserung der Lebensqualität bei, was wiederum der psychischen Gesundheit zugutekommt. Manchmal ist es ganz einfach. Ich helfe Ihnen gerne dabei.